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Gebäudebetriebsoptimierung durch Nutzeridentifikation in Räumen

Beschreibung

Die Raumbelegung in Büro- und Wohngebäuden ändert sich ständig, weshalb sich im Betrieb deutliche Abweichungen gegenüber den bei der Planung angenommenen Belegungsprofilen ergeben. Die wachsende Verbreitung von mobilen Endgeräten ermöglicht es, die Anwesenheit eines Nutzers und damit die tatsächliche Belegung in Räumen festzustellen, um mit diesen Daten eine verbesserte Analyse der tatsächlichen Gebäudebelegung vorzunehmen. Ein solches System zur Nutzeridentifikation soll entwickelt sowie daraufhin in einem Bürogebäude als Demonstrationsvorhaben eingebaut und messtechnisch untersucht werden. Dafür werden die Anforderungen ermittelt, die sich aus gesetzlichen Vorgaben für den Datenschutz und die Datensicherheit ergeben. Die im Praxistest aufgenommenen Belegungsprofile werden zum einen mit den Messdaten von vorhandenen Präsenzmeldern verglichen; zum anderen werden die aufgenommenen Belegungsprofile in Gebäudesimulationen den Standard-Profilen gegenübergestellt und damit deren Einfluss auf den Energiebedarf aufgezeigt. Zudem wird in Gebäudesimulationen der Einfluss einer bedarfsgerechten Regelung mit Nutzeridentifikation für Wohn- und Bürogebäude untersucht. Zuerst werden die technischen und rechtlichen Anforderungen an ein System zur Nutzeridentifikation in Räumen ermittelt. Hierbei werden insbesondere die datenschutzrechtlichen Anforderungen und die Datensicherheit berücksichtigt. Anschließend wird das System zur Nutzeridentifikation entwickelt, in einem Bürogebäude installiert und im Betrieb messtechnisch ausgewertet. Die aufgenommenen Belegungsprofile werden mit Standardprofilen für die Planung verglichen. Anhand der Messergebnisse wird mit numerischen Untersuchungen der Einfluss der abweichenden Belegung auf den Energiebedarf ermittelt. Dabei werden Möglichkeiten zur Nutzung der Daten für ein verbessertes Energiemanagement untersucht. Abschließend werden der Praxistest ausgewertet und erfolgsversprechende Anwendungsbereiche aufgezeigt.

 

Ergebnisverwertung

Mit dem Projekt können anhand des Demonstrationsvorhabens erste praktische Erfahrungen mit einem System zur Nutzeridentifikation und Ermittlung von tatsächlichen Belegungsprofilen aufgezeigt werden. Die Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Aspekte und der Datensicherheit stellt die rechtliche Zulässigkeit des Einsatzes einer Nutzeridentifikation auch in anderen Gebäuden oder für weitere Forschungsvorhaben im Bereich der Gebäudebetriebsoptimierung sicher. Für das Energiemanagement bzw. die Gebäudebetriebsoptimierung bietet das System mit den Belegungsdaten eine Datenbasis für eine bessere Beurteilung der Energieverbräuche. Diese können mit der Kenntnis der Belegung einfacher den Vergleichswerten aus Berechnungen gegenübergestellt werden. Daneben werden während des Praxistest Belegungsprofile in einem Bürogebäude ermittelt, die mit den Annahmen für typische Belegungen verglichen und als Grundlage für realistische Belegungsprofile bei der Planung und Dimensionierung von technischen Anlagen zukünftiger Bürogebäude genutzt werden können. Durch die Teilnahme der Industriepartner werden die Ergebnisse auch in der Praxis bekannt gemacht und potentielle Anwender informiert, so dass die im Forschungsprojekt gesammelten Erfahrungen in die Fläche getragen werden können.

 

Laufzeit

10/2016 – 09/2019

 

Finanzielle Förderung

BMWi, PTJ, Förderkennzeichen 03ET1428A

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Dr.-Ing. Tobias Henzler

 

Koordinator Lehre, Arbeitsgruppenleiter

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