Kurzbeschreibung
Die Basis der Versorgungskonzepte im Projekt „Sol4City“ bildete ein Anergienetz für Wärmepumpen, welches in Kombination mit einem Niedertemperatur-Latentspeicher eine effiziente Nutzung regenerativer, thermischer Energiequellen erlaubte. Anergienetze sind Wärmeversorgungsnetze die auf einem relativ niedrigen Temperaturniveau im Bereich von ca. – 5 °C bis + 20 °C betrieben werden und primär als Wärmequellen für dezentrale Wärmepumpen dienen.
Die zentralen Komponenten der sowohl für Neubauten als auch für den Gebäudebestand neu zu entwickelnden Gesamtwärmeversorgungssysteme waren Anergienetz, Latentspeicher, Wärmepumpe, Technologien zur energetischen Nutzung der Solarstrahlung und der Umgebungswärme. Die Schwerpunkte von „Sol4City“ wurden durch die kombinierte Nutzung von bereits verfügbaren Technologien und speziell im Kontext des Gesamtsystems neu zu entwickelnden Komponenten wie hocheffiziente, vakuumwärmegedämmte Warmwasserspeicher und eine adaptive und prädiktive Systemregelung gebildet. Diese Regelung steuerte und optimierte die Versorgung des Gebäudes bzw. Quartiers sowohl mit thermischer als auch elektrischer Energie. Des Weiteren wurde im Projekt ein Konzept zur Realisierung standardisierter Latentspeicher mit Volumina zwischen 100 und 2000 m³ entwickelt.
Drei der neu entwickelten Gesamtenergieversorgungssysteme wurden innerhalb des Vorhabens in realen Anlagen umgesetzt und über einen Zeitraum von ca. 1,5 Jahren detailliert messtechnisch analysiert und optimiert.
Das Vorhaben „Sol4City“ wurde von deutschen und österreichischen Partnern parallel gemeinsam durchgeführt, wobei die entsprechende Finanzierung jeweils national erfolgte.
Laufzeit
12/2019 – 02/2024
Projektpartner
Deutschland:
- Institut für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energie-
speicherung (IGTE) der Universität Stuttgart Universität Stuttgart
- Viessmann Werke GmbH & CO KG
Österreich: AAE Intec sowie div. Industriefirmen
Danksagung
Das Projekt Sol4City wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch den Projektträger Jülich (PTJ) unter dem Förderkennzeichen 03ETW019A/B gefördert. Die Autoren danken für die Unterstützung und übernehmen die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung.
Abschlussbericht
Tim Jourdan, M.Eng.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter