Kurzbeschreibung
Die Bereitstellung von Wärme für Wohngebäude hat einen erheblichen Einfluss auf die Nachhaltigkeit der Energieversorgung und stellt einen immensen Kostenfaktor dar. Zur Optimierung der Wärmeversorgung im Hinblick auf zukünftige klimapolitische Zielstellungen stehen verschiedene Technologien und deren Kombinationen zur Verfügung, die insbesondere auf die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen fokussieren. Aber gerade für die Nutzung erneuerbarer Energien sind die Anforderungen der Planer, Entscheider und Anwender sowie der gesamtgesellschaftlich Verantwortlichen hinsichtlich der Nachhaltigkeit der verwendeten Systeme und der Kosten sehr hoch. Diese können derzeit aufgrund unzureichende Kenntnis und Weiterentwicklung der vorhandenen Methoden zur Lebenszyklusanalyse sowie fehlender Modelle und Daten, nicht vergleichbar erfasst werden.
Für die ökologische und wirtschaftliche Bewertung von Systemen und Komponenten für die Wärmebereitstellung im Wohnbau spielen eine Vielzahl von Einflussfaktoren über den Lebenszyklus eine Rolle. Das Projekt zielt darauf ab, die zu Grunde liegenden komplexen Zusammenhänge zu erfassen, zu bewerten und technologieübergreifend vergleichbar zu machen. Insbesondere für die Nutzungsphase und den Gebäudebetrieb sind das zukünftige Degradationsverhalten relevant. Aber auch die Verlässlichkeit der Daten im Hinblick auf die verwendeten Grundmaterialien, Fertigungstechniken, Installation, Wartung und Lebensende sollen durch Primärdatenerhebung bei Vertretern der Industrie gestützt werden. Neben dem Vergleich alternativer Materialien, Komponenten und Fertigungsprozesse soll auch der Einfluss eines veränderlichen Lebensenergieertrages berücksichtigt werden – sowohl auf Ebene der Gebäudeintegration als auch im volkswirtschaftlichen Kontext gesehen. Zur Verbesserung der Datenverfügbarkeit und Entscheidungsunterstützung werden die im Projekt generierten Umwelt-und Kosteninformationen potenziellen Anwendern zugänglich gemacht, um ihnen die Auswahl von ökologisch und wirtschaftlich vorteilhaften Varianten zu ermöglichen.
Arbeitspunkte sind u.a.:
- (Weiter-)Entwicklung und Ausgestaltung parametrisierter Methoden und Modelle zur ökologischen/ökonomischen Analyse und Bewertung unterschiedlicher Heizungssysteme, insbesondere mit Blick auf Material-Vorketten und die Betriebsphase
- Definition von Vorgaben zur Kommunikation von entsprechenden Daten innerhalb der Lieferkette und gegenüber dem Endverbraucher unter Berücksichtigung von entsprechenden Protokollen bzw. (erweiterten) Übergabeformaten
- Bereitstellung von validierten, öffentlich zugänglichen Daten für die ökologische und ökonomische Lebenszyklusanalyse von Heizungssystemen für die Anwender
- Harmonisierung der Projektaktivitäten und Transfer in die Aktivitäten der IEA (SHC Technology Collaboration Programme - Arbeitsgruppe “LCA for solar thermal heating and cooling technologies“)
- Szenarioanalyse für verschiedene Heizungssysteme aus Sicht der Betreiber und der Makroökonomie im Hinblick auf veränderliche Rahmenbedingungen
Laufzeit
07/2022 - 12/2025
Projektpartner
Fraunhofer ISE
Fraunhofer IBP
Danksagung
Das Forschungsprojekt „Systematische Untersuchung und Bewertung der wirtschaftlichen und ökologischen Nachhaltigkeit von solarbasierten erneuerbaren Heizungssystemen im Vergleich mit alternativen Systemen“, Akronym „Effizientes Heizen“, wird aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz über den Projektträger Jülich (PTJ) unter dem Förderkennzeichen 03EN6014A und B gefördert, sowie durch die beteiligten Industriepartner finanziell und inhaltlich unterstützt.
Kontakt
Dr.-Ing. Stephan Fischer
Arbeitsgruppenleiter