Gründung des IGTE
Zum 1. Juli 2018 wurde an der Universität Stuttgart das neue Institut für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energiespeicherung (IGTE) eingerichtet. Es entstand durch die Zusammenführung der Institute für Gebäudeenergetik (IGE), für Thermodynamik und Wärmetechnik (ITW) mit seinem Forschungs- und Testzentrum für Solaranlagen (TZS) sowie für Energiespeicherung (IES). Das neue IGTE wird die Forschungs- und Prüfaktivitäten der Vorgängerinstitute weiterführen und ausbauen. Geleitet wird das IGTE von Prof. Dr.-Ing. Konstantinos Stergiaropoulos und Prof. Dr. André Thess.
Historie der Vorgängerinstitute
- 1887: Habilitation von J. Einbeck u. venia legendi für Heizung und Lüftung am Polytechnikum Stuttgart (Technische Hochschule ab 1890).
- WS 1946/47: Erste Vorlesung Heizung und Lüftung von Dr. Schöll (Lehrauftrag).
- 1958: Honorarprofessor Dr. Schöll mit dem Lehrgebiet Heizung und Lüftung am Maschinenlaboratorium der TH Stuttgart (ab 1965 Heizung-Lüftung-Klimatechnik). Professor Schöll ist selbständiger Ingenieur und erfolgreicher Produktentwickler mit zahlreichen Patenten.
- 1971: Erster erfolgreicher Versuch mit einem fokussierenden Solarkollektor (nach Schöll).
- 1972: Habilitation von Heinz Bach u. venia legendi für Heizung-Lüftung-Klimatechnik, Leiter der Abteilung Heizung-Lüftung-Klimatechnik am Maschinenlaboratorium der Universität Stuttgart, später am Institut für Kernenergetik (IKE, ab 1979).
- 1973: Erscheinen der Studie „Energie und Abwärme“ (Auftrag der Interparlamentarischen Arbeitsgemeinschaft, Bonn). Noch vor der ersten Ölkrise wird für Politiker ausgehend von einer Umweltproblematik die Notwendigkeit einer rationellen Energieanwendung aufgezeigt. Maßnahmen zur Bedarfsminderung (erhöhte Dämmung, Wärmerückgewinnung) und der Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung sowie der Wärmepumpe für eine Heizwärmebereitstellung werden empfohlen, Solarenergienutzung diskutiert. Die Studie öffnet den Zugang zum Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT).
- 1978: Wechsel der Abteilung zum Institut für Kernenergetik (IKE).
- 1979: Einweihung einer mit eigenen Mitteln errichteten Laborhalle.
- 1981: Forschungsbericht „Ermittlung des Nutzungsgrades von Heizanlagen“, gefördert vom BMFT; Übergang von der alleinigen Komponentenbetrachtung zur Anlagenuntersuchung.
- 1983: Gründung des „Vereins der Förderer der Forschung im Bereich Heizung-Lüftung-Klimatechnik Stuttgart e.V.“
- 1992: Initiative des Industrieverbandes HKS Baden-Württemberg, das Fach Heiz- und Raumlufttechnik an der Universität Stuttgart durch Einrichtung eines eigenen Lehrstuhls auszubauen (Stiftungslehrstuhl).
- 1996: Heinz Bach wird am 20.02.1996 zum Ord. Prof. berufen und am 30.09.1996 ernannt (Ministerium: „Die Stelle kann mit einem Professor im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit besetzt werden, sodass die Weiterführung der Professur auch nach der zehnjährigen Förderzeit als gesichert betrachtet werden kann.“). Gründung des Lehrstuhls für Heiz- und Raumlufttechnik.
- 2000: Michael Schmidt wird als Nachfolger berufen; Amtsantritt von Prof. Dr.-Ing. Michael Schmidt am 01.09.2000 Abschiedsvorlesung von Heinz Bach am 27.10.2000 vor 250 Kollegen, Ehemaligen und Freunden.
- 2006: Neugründung Institut für GebäudeEnergetik (IGE) am 01.04.2006. Der Lehrstuhl für Heiz- und Raumlufttechnik wurde aus dem Institut für Kernenergetik (IKE) der Universität Stuttgart ausgegliedert.
- 2016: Konstantinos Stergiaropoulos wird als Nachfolger von Michael Schmidt berufen. Amtsantritt von Prof. Dr.-Ing. Konstantinos Stergiaropoulos am 01.07.2016.
Das Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik (ITW) der Universität Stuttgart wurde 1962 gegründet und danach von Prof. Dr.-Ing. Theodor Emil Schmidt (1962-1973) und Prof. Dr.-Ing. Erich Hahne (1973-2000) geleitet. Von April 2000 bis Juli 2010 war Prof. Dr.-Ing. habil. Hans Müller-Steinhagen Institutsleiter und in Personalunion auch Direktor des auf verwandten Arbeitsgebieten tätigen Instituts für Technische Thermodynamik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Seit August 2010 ist Prof. Müller-Steinhagen Rektor der TU Dresden. Vor dem Zusammenschluss mit den Instituten IGE und IES waren ca. 35 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und mehr als 30 Studentische Hilfskräfte, Bachelor-, Studien- und Masterarbeiter am ITW beschäftigt.
Das Institut für Energiespeicherung (IES) wurde 2014 im Rahmen der Berufung von Prof. Dr. André Thess gegründet. In der Forschung arbeitete das Institut in enger Kooperation mit dem Institut für Technische Thermodynamik des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt zusammen. Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten standen thermochemische und elektrochemische Energiespeicher.